Experten warnen vor Schattenseiten des neuen Modells
Seit dem 1. Juli 2024 dürfen in Deutschland sogenannte Cannabis-Clubs, auch Anbauvereinigungen genannt, eine Genehmigung beantragen um legal Cannabis anzubauen und an ihre Mitglieder abzugeben. Doch hinter der scheinbar legalen Fassade lauern einige Gefahren, vor denen Experten warnen.
1. Unklare Rechtslage und fehlender Datenschutz
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Cannabis-Clubs in Thüringen sind noch unklar und lückenhaft. Das führt zu Unsicherheiten sowohl für die Clubs selbst als auch für ihre Mitglieder. Hinzu kommt, dass sensible Daten der Mitglieder, wie z.B. der Cannabis-Konsum, erhoben und gespeichert werden müssen. Der Datenschutz in diesem Bereich ist jedoch noch nicht ausreichend geregelt. Die technische Umsetzung dieser Regelungen, also eine sichere Speicherung und zeitgleich kontrollierbar durch Behörden, ist für Laien zudem schwierig umsetzbar. Die Gefahr das schützenswerte und sensible Informationen nach außen dringen sind damit hoch.
Der Cannabis Club Arnstadt e.V. geht daher keine Kompromisse ein. Zertifizierte Datenschützer und IT Experten stellen gemeinsam sicher, dass nur die nötigsten Daten erfasst und höchste Standards erfüllt werden.
2. Hohe Preise und schlechte Qualität
Die Preise für Cannabis in Cannabis-Clubs können stark variieren und liegen teils über dem Preis am Schwarzmarkt. In einigen Clubs kommt es zudem zu Abzocke, indem beispielsweise minderwertiges Cannabis zu hohen Preisen verkauft wird. Allerdings ist es unseriös zum jetzigen Zeitpunkt mit fixen, vermeintlich günstigen Preisen zu werben. Denn diese richten sich nach den anfallenden Kosten.
So sind die Kosten zum Betrieb einer hochprofessionellen Anlage (Strom, Miete, Sicherheit, Material, Technik), welche Schimmelfrei gleichbleibend hohe Qualität liefert, erheblich preisintensiver als freistehende Blumentöpfe im feuchten Hauskeller. Diese Kosten müssen entsprechend umgelegt werden. Es sollte auch ein hoher Anspruch an die Sicherheit der Pflanzanlagen gestellt werden. Denn die Anbauflächen könnten ein Anziehungspunkt für Kriminelle werden.
Wir haben den Anspruch unseren Mitgliedern hohe Qualität und hohe Verfügbarkeit zu bieten. Dabei wollen wir auch hohe Sicherheit bieten. Sowohl was die Daten unserer Mitglieder als auch die gesetzlichen Bestimmungen angeht. Daher haben wir das LKA Thüringen schon früh in unsere Planungen einbezogen und werden auch weiterhin transparent die Zusammenarbeit suchen.
3. Unnötige Arbeitsstunden und Pflichtbeiträge
Einige Cannabis-Clubs verlangen von ihren Mitgliedern, dass sie sich alle aktiv am Anbau des Cannabis beteiligen. Dies kann zu seltsamen Situationen, wie unnötige Arbeitsstunden, zur Erfüllung der Vorgaben führen. Dazu ist es mit dem im Gesetz beschriebenen Sicherheitsanspruch nicht zu vereinbaren 500 Mitglieder unterschiedlichster Motivation unmittelbar an die Pflanzen zu lassen. Zumal eine treibende Motivation Cannabis zu konsumieren chronische Schmerzen und Krankheit sind. So ist es nicht tragbar diesen Mitgliedern neben Linderung auch zusätzliche Stressfaktoren aufzuerlegen.
So steht es Mitgliedern frei sich im Cannabis Club Arnstadt zu engagieren. Wir wollen das Miteinander fördern aber nicht fordern. Wir wollen aufklären und eine Anlaufstelle bieten. Wir wollen einen bleibenden gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Dafür brauchen wir auch das Engagement unserer Mitglieder. Aber in einem vertretbaren Rahmen und auf freiwilliger Basis.
Fazit:
Cannabis-Clubs bieten zwar die Möglichkeit, legal Cannabis zu konsumieren. Jedoch sollten sich Interessenten vor der Anmeldung über die potenziellen Gefahren bewusst sein. Es ist wichtig, die verschiedene Clubs vorab genau miteinander zu vergleichen.